Sich wieder positiv erleben

Stiftungsfonds unterstützen Mädchenprojekt des Caritas-Kinder- und Jugendhei-mes Rheine
Rheine. cpr. Die Caritas-Gemeinsschaftsstiftung hat aus ihrem Stiftungsfonds „Frühtraumatisie-rung – Hilfe und Prävention“ das Mädchenprojekt „So, wie ich bin, bin ich richtig“, des Caritas-Kinder- und Jugendheimes Rheine mit 5.500 Euro unterstützt. Ermöglicht wurde diese Unterstüt-zung durch den Stiftungsfonds von dem Steinfurter Ehepaar Dr. med. Helga Terwey-Weber und Dr.-Ing. Hartmut Weber, die das Startkapital eingebracht haben. Bei der Spendenübergabe zu-sammen mit Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann und Christiane Kröger, Geschäftsfüh-rerin der Caritas Gemeinschaftsstiftung, betonte Dr. Terwey die Wichtigkeit der Unterstützung für frühtraumatisierte jugendliche Mädchen. Aus langjähriger Erfahrung in einer Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie kennt Dr. med. Helga Terwey-Weber die Folgen traumatischer Erlebnisse in früher Kindheit. Dr. Terwey, die zusammen mit ihrem Mann selbst ein Adoptiv- und ein Pflegekind aufgenommen hat, weiß auch aus Kontakten mit anderen Adoptiv- und Pflegeeltern, welche Her-ausforderungen und Probleme beim Heranwachsen dieser traumatisierten Kinder entstehen kön-nen. Das Caritas-Kinder- und Jugendheim in Rheine ist eine heilpädagogische Jugendhilfeeinrichtung für Kinder, Jugendliche und Familien, die aufgrund erheblicher Verhaltensauffälligkeiten, Entwick-lungsverzögerungen, Vernachlässigungen und körperlichen und sexuellen Misshandlungen aufge-nommen werden und einer intensiven Förderung bedürfen. In fünf Wohngruppen leben jugendliche Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 18 Jahren, die früh traumatische und schwer kränkende Erfahrungen mit elterlichen Personen gemacht haben. „Nach oft mehreren abgebrochenen Pflege-verhältnissen, gescheiterten ambulanten Hilfeversuchen und anderen schwer belastenden Bezie-hungen und Beziehungsabbrüchen sind diese Jugendlichen überzeugt, mit ihrer Not, ihren Bedürf-nissen und ihrem eigenen Schutz- und Bewältigungsverhalten nicht richtig zu sein“, erklären Norbert Dörnhoff und Ludger Schröer, Geschäftsführer der Caritas-Kinderheim-Gesellschaft Rhei-ne. Das Vertrauen zu Erwachsenen ist stark gestört und kann behutsam wieder aufgebaut werden. „Es geht auch darum, Hilfe anzubieten, sich wieder positiv zu erleben.“ Während jugendliche Jungen zumeist lautstark ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen und oft in Angeboten des Sportes oder der Erlebnispädagogik neue Erfahrungen machen, ziehen sich

viele junge Mädchen zurück und suchen nach Angeboten, mit ihren Gefühlen, Sehnsüchten und individuellen Stärken gehört und verstanden zu werden. „Die Mädchengruppe für vier bis sechs Mädchen im Alter von etwa 14 bis 18 Jahren unter dem Motto ‚So, wie ich bin, bin ich richtig‘ soll einen sicheren und inspirierenden Ort bieten, an dem die je eigene individuelle Persönlichkeit gewürdigt, Selbstvertrauen gestärkt und eine hoffnungsvolle Neuorientierung ermöglicht wird“, erklären Jutta Kleinschnitker-Dammann und Silke Heisterborg vom Psychologischen und Heilpädagogischen Dienst im Caritas-Kinder- und Jugendheim. Diese Gruppe ergänzt die heilpädagogische Arbeit in den Wohngruppen und sensibilisiert für neue alltäg-liche Beziehungserfahrungen. Foto: Mit einem Betrag von 5.500 Euro unterstützt der Stiftungsfonds „Frühtraumatisierung – Hilfe und Prävention“ ein Projekt der Caritas Rheine.
Spende Stiftungsfonds

Im Bild v. l. Jutta Kleinschnitker-Dammann, Silke Heisterburg, Norbert Dörnhoff, Ludger Schröer (alle Caritas Rheine), Christiane Kröger (Caritas-Gemeinschaftsstiftung), Dr. Helga Terwey-Weber und Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kess-mann.

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