„Sandmännchen“ gestorben

Zum Tode von Wolfgang Frieling

Und wieder ging ein alter Weggefährte von Bord: Wolfgang Frieling, langjähriger Baurat der Stadt Rheine, starb am vergangenen Freitag im Alter von 93 Jahren.
Ich habe Herrn Frieling in seiner aktiven Zeit als äußerst sachkundigen Dezernenten erlebt, aber vor allem seine Fröhlichkeit und sein Humor sind mit in Erinnerung geblieben. Legendär waren seine Auftritte an Weiberfastnacht in der Verwaltung. Hier stieg er mehrere Jahre in die Bütt und lästerte kräftig herum. Zielt waren in erster Linie die Rats- und Ausschussmitglieder. Diesen hielt der Baufachmann den Spiegel vor, in bester Narrenmanier.
Der Höhepunkt dieser Auftritte war Mitte der 1980er Jahre. Die Kalksandsteinwerke mussten Sand abbauen, deshalb sollte in Elte ein neues Abbaugebiet ausgewiesen werden. Es drohten Arbeitsplatzverluste, falls nicht… man kennt diese „Spielchen“. Schließlich kam es aber nicht zum gewaltigen Einschnitt in die Natur der „Elter Sande“.
Wolfgang Frieling stieg als Sandmännchen in die Bütt. Verkleidet mit einem Jutesack, Schüppchen und Eimerchen in der Hand und trug seine Verse vor. Der Refrain, der mir bis heute im Gehör ist:

„Da hat sich manches Ratsmitglied ganz rasant,
am Elter Sand den Arsch verbrannt…“
Danke, Wolfgang Frieling, Sie waren nicht nur Verwaltungs- sondern in erster Linie ein -Mensch.

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